Um das Gewinde der Flasche zu schonen, braucht man in beiden Fällen einen
Einsatz, z.B. hergestellt aus einem alten, unbrauchbaren aufgebohrten Ventil.
Kids, dont try this at home!
Natürlich rappelt und klappert das im Betrieb alles, vor allem, je weiter man es aus der
Flasche herauszieht, also äußerste Vorsicht, das sich die Schleifapparate nicht
selbstständig der Fliehkraft hingeben!
Das Reinigen der so entrosteten Flaschen geschieht, indem man die Flasche verkehrtrum auf
eine Halterung (z.B. alter Stuhl mit einem 15cm Loch in der Sitzfläche) stellt, und von
unten kräftig mittels langen, dünnen Schlauch (z.B. 8mm Pneumatikrohr aus PE) mit Wasser
ausspritzt. Ist das Wasser zudem noch heiß, genügen anschließend (wenn die Flasche
durch das Heißwasser so richtig knalleheiß ist) ca. 1 bis 2 Minuten Druckluft mittels
langnasiger Ausblaspistole, um die Flasche zuschraubfertig zu trocknen.
Schlagt mich nicht wegen dem Dreck, der die Badewanne einsaut!Andreas N. (nunutech) hat
auch etwas gebastelt, um seine Flaschen zu reinigen:
Hier ist ein Foto mit meinem gebastelten "Flaschenreiniger", mit
dem ich Rost aus meiner Flasche bekommen habe:
Das obere Teil zeigt eine an eine Gewindestange angeschweisste Halterung für
etwas geriffelte Kettenglieder. Für den Schutz des Flaschengewindes habe ich einen
Schlauch-Anschlussstutzen aus dem Sanitärbereich verwendet.
Das mittlere Teil zeigt ebenfalls eine Gewindestange, an die ich eine kleine
Drahtbürste verschraubt habe, die genau durch den Flaschenhals passt. Solange ich die
Bohrmaschine richtig herum laufen lasse, kann die sich nicht losdrehen. So bekomme ich den
Flaschenboden schön blank.
Das untere Teil zeigt eine flache Platine aus einer Bremsleuchte, die
ich für die Ausleuchtung der Flasche gebastelt habe. Die ursprünglichen LED´s waren
etwas zu dunkel, sodass ich kleine 12V-3W-Lämpchen aus
der Instrumentenbeleuchtung an die Platine gelötet habe, die den Innenraum der
Flasche deutlich besser ausleuchten. Gespeist werden sie von einer ausrangierten
Motorradbatterie.
Nach dem Bearbeiten noch mal sauber ausgespült, mit dem Heissluftpistole schön
getrocknet, fertig. Einen Schönheitspreis werden alle 3 Teile nicht bekommen, erfüllen
aber ihren Zweck.
Eine französische Firma stellte einen ganzen Satz
von Werkzeugen zur Flaschen-Innenreinigung her.
Leider hat sie das inzwischen aufgegeben, da es wohl zu wenig Bedarf gab. Aber
ihre Produkte können vielleicht als Anregung für den Selbstbau dienen.
Ich biete die Geräte wirklich nicht zum
Vekauf an und weiß auch nicht, wo man so etwas inzwischen kaufen kann! Da müsst Ihr
schon selbst tätig werden.
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Spiegel zur Inspektion des
Flascheninneren zusammen mit der Lampe rechts |
Flexible Lampe zur
Einführung durch den Flaschenhals und die Beobachtung des Inneren |
Flaschentrockner
für die Korrosionsverhinderung nach dem Wasser-Drucktest |
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Rotierender Besen (Handbohrmaschine)
aus INOX-Federn zum Entrosten der Flaschenwandung und des Bodens |
INOX-Ruten für die
Flaschenschulter
(spreizt sich nach oben auf)
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Rolliergerät für
zwei Flaschen, für Dauerbetrieb geeignet, mit Notabschalter
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Nach dem Rolliergerät oben bin ich oft gefragt worden.
Ich hab' aber leider nix gefunden, wo man so etwas noch kaufen kann, also bleibt
nur selber bauen!
Klick auf das Foto oben zeigt eine Variante für nur mal gelegentliches Rollieren
mit Akkuschrauber. |
Statt Lampe und Spiegel für die Inspektion bieten sich heute
natürlich die kleinen preiswerten Endoskop-Kameras mit LED-Leuchten an, die man einfach über USB oder WLAN
direkt am PC betreiben kann (2018 für 40 Euro bei A...n).
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Eigene Schnell-Lösung
2023
Ein lieber Tauchkollege hat mir ein
Doppel-PTG von Dräger aus den 1970ern geschenkt, und weil mir gerade so war, wollte ich
es wieder nutzbar machen. Hauptarbeit waren die beiden 7-l-Flaschen mit kleinkonischen
Ventilen, die wohl seit etwa 20 Jahren leer standen. Um wieder TÜV zu bekommen, meinte
ich, sie innen entrosten zu müssen. Meine Endoskope-Kamera zeigte Rost, aber der schien
nur oberflächlich zu sein. Also habe ich die oben von anderen beschriebenen
Möglichkeiten mal selbst versucht, allerdings sehr preiswert mit Mitteln aus meinen
Bastelkisten. Schließlich sollte es ja nur für 2 Flaschen sein.
Erste Maßnahme war das Traktierem mit einer "Kettengeißel", die zumindest im
mittleren zylindrischen Teil den Rost abschlagen soll. |
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Man nehme einen 10-mm-Rundstahl, der mindestens 50
mm länger als die Flasche tief ist und schraube 4 Stahlkettenenden, etwa 120% des
Flaschenradius lang, an ein Ende. Zum Schutz des Flaschengewindes wird der Rundstab durch
eine Hülse gesteckt, die z.B. von einem alten kk-Ventil stammt und in die Flasche
geschraubt wird.
Nun dreht man die Geißel mit einer Handbohrmaschine o.ä. und bewegt den Stab mehrfach
langsam entlang der Flaschenachse. Ich habe das etwa eine halbe Stunde so getrieben, was
gleich als Körperertüchtigung abgerechnet werden kann. Am bequemsten geht das wirklich,
wenn die Flasche waagerecht eingespannt ist. |
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Die Flasche sollte man dabei fest einspannen,
idealerweise in eine Klemme, wie Franz sie sich gebaut hat (Bild links). Bei mir tat's ein
Schraubstock mit Schutzappen auch (rechtes Bild oben).
Am vorläufigen Ende der Aktion kann man das stolze Ergebnis als Roststaub aus der Flasche
schütten, immerhin 4 erschreckend große Häufchen.
Als nächstes wollte ich das Rollieren auch noch
ausprobieren.Dabei fiel mir auf, dass meine Drehbank (oder auch eine Drechselbank) eine
gewisse strukturelle Ähnlichkeit zu dem Rolliergerät, wie es oben zu sehen ist,
aufweist. |
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Ich
habe also nur einen Dorn in das Drehbankfutter gespannt, der dünner als die Bohrung im
Gewindeschoner der Flasche ist und einen Mitnehmer, der an den Backen des Futters anliegt,
an den Gewindeschoner geschraubt, siehe Video, und eine primitive Auflage mit Rollen etwa
in Flaschenmitte gebaut.
Die Rollen sind so tief wie möglich angebracht, damit die Flasche schräg nach unten
hängt. Der Dorn ist ja nur eine lose Führung und lässt das zu. Damit rutscht das
Rollgut zum Boden hin und säubert diesen weitgehend mit,wenn genügend viel drin ist.
Dabei muss die Flasche natürlich durch einen äußeren Anschlag am Boden am Wegrutschen
gehindert werden.
Durch Unterlagen unter die Rollenauflage kann man die Flasche dann waagerecht stellen,
damit der Zylinder gereinigt wird, und sogar am Boden höher stellen zur Reinigung der
Flaschenschulter.Video zum Rollieren |
Als Rollgut habe ich
Steingranulat aus ausgesuchten Streusandkisten auf der Straße verwendet. Das ist schön
scharfkantig und erfüllt so seinen Zweck. Das Flaschengewinde hat bei den kk-Flaschen
allerdings enen ziemlich kleinen Durchmesser. Man muss also die Körnung des Rollgutes so
wähhlen, das es gut durchrutscht. Wenn zu groß ist es mühsehlig, es wieder
herauszuschütteln, wenn zu klein, ist die Wirkung bei der Rostbeseitigung schwächer. Zur
Not muss man es vorher aussieben (alter Alu-Topf mit entsprechenden Bohrungen).
Nachdem mir das Flascheninnere ausreichend vom Rost befreiht schien (Die Endoskop-Kamera
war dabei keine große Hilfe, da sie sich auf die glatte Fläche nicht so recht scharf
stellen ließ.), habe ich die Flasche solange mit heißem Wasser gespült, bis keine
Bräunung beim Ausgießen mehr erkennbar war. Dann habe ich ein durchlöchertes Rohr in
die senkrecht mit der Öffnung nach unten in den Schraubstock geklemmte Flasche
eingeführt und das mit einer Heißluftpistole gespeist, bis die gesamte Flasche heiß und
hoffentlich trocken war. Anschließend wurde sofort das Ventil eingesetzt.
Mal sehen, was nun der TÜV sagt. |
Außenbehandlung
Matthias K.
> wenn für die Pulverbeschichtung die Flasche auf wesentlich mehr
als 50 ° C erhitzt werden muss, dann frag vorsichtshalber den
> Flaschenhersteller ob dies überhaupt zulässig ist. Flaschen sollten nämlich nach
der letzten Wärmebehandlung bei der
> Herstellung nicht mehr höher erhitzt werden, da darunter die Festigkeit des
Werkstoffs leiden kann.
Hey, wenn Ihr die Flaschen mit einem mobilen (tragbaren) Kompressor fuellt und es
ist auch noch gerade sehr warm da draussen (Egypt,Syria) - da sind 50°C eigentlich nicht
die zu erwartende Spitze ;-), oder ?? Aber es gibt noch eine Moeglichkeit: wie lassen
unsere 7er bei den Leuten vom AIR LIQUIDE gegen ein geringes Honorar aussen und innen
strahlen und dann aussen grau pulverlackieren - da ist nicht nur IN, sondern auch
ungeheuer mechanisch belastbar - die Trockentemp. werden bei diesem Endlosprozess genau
eingehalten (Warmluft) - und diese Pruef- und Servicestellen duerfte es doch bundesweit
geben ?!
Holger L.:
> zur Zeit bastel ich an einem Spaßgerät (2x4l) herum. Die Teile habe ich
soweit zusammen,
> jetzt muß ich nur noch die Flaschen ein wenig mit Farbe
> versehen. Daher meine Fragen:
> - In welcher Form muß eine Flasche für die Lackierung vorbereitet werden?
> - Welchen Lack sollte man verwenden?
Ich habe meine 5-l-Pulle neulich renoviert:
1. alten Lack abbeizen, nicht abschleifen (wg. der Verzinkung),
2. nur da schleifen, wo Rost ist, ansonsten mit Stahlwolle (fein) abreiben und dann mit
Verduennung fettfrei machen,
3. Zinkspray auftragen und 24 h trockenen,
4. Grundierung grau auftragen (Kunstharzlack), 24h trocknen,
5. mit 240 Schleifpapier nass anschleifen,
6. mit grauem Kunstharzlack spritzen, 48 h trocknen,
7. Schulter und oberen Bereich abkleben,
8. mit gelbem Kunstharzlack unteren Bereich spritzen,
9. min. 1 Woche trocknen, am besten in einem warmen, gut beluefteten Raum,
10. tauchen
Also ich würde die Flasche auch nicht ganz abschleifen, da an den Stellen, an
denen der Lack noch da ist und hält, auch die Zinkschicht nocht vorhanden sein sollte,
die der Hersteller aufgebracht hat.
Wenn Du die Möglichkeit hast, dann laß den Teil der Flasche der verrostet ist, Sand-
oder besser noch Glasstrahlen (Glasstrahlen ist sanfter). Zur Grundierung kann ich Dir ein
Zwei-Komponentensystem aus dem Autozubehör empfehlen:
Presto BOB Rostschutz, Hersteller: Weber & Wirth, Schwerte
Ist Zwar mit ca. DM 20,-- fur 100 ml recht teuer stoppt aber wirklich den Rost (Stiftung
Warentest: Sehr gut!!!)
Ich habe im übrigen eine alte verrostete 4l Flasche vor mahr als sechs Jahren erst
Glasstrahlen lassen und sie mir dann bei Autolackierer lackieren lassen (nicht
Einbrennlackieren!!!) Ist immernoch makellos und hat letzte Wochen neuen TÜV
bekommen........
> > > Mit Arcyllack habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht,
was Haltbarkeit und Festigkeit angeht...
Hört sich nach einem Verarbeitungsfehler an. Ich arbeite immer mit AKZO-Coatings
(das ist jetzt leider Werbung) Autocryl. Als Untergrund gibt es einen sehr guten Primer
auf Epoxidbasis, welcher auch als Primer für LKW-Chassis verwendet wird. Du solltest aber
beim Lackieren auf die Anzahl der Spritzgänge und die dazwischenliegende Ablüftzeit
achten. Auch die Auswahl des Härters ist wichtig. Ich habe eine 2- Schicht
Metallic-Lackierung angewandt. Die Trockenzeiten und vorallem die Ablüftzeit
zwischen Basis- und Klarlackspritzgang ist wichtig.
Alu-Flaschen lackieren
Olaf W. schrieb in tec-tauchen-de@yahoogroups.de:
Also wenn Du eine Flasche lacken willst, deren Lackoberflaeche noch in Ordnung ist, aber
die falsche Farbe hat, dann um Gottes willen nicht den alten Lack abschleifen, sondern
nach einem Vertraeglichkeitstest (ob der neue 2K-Lack den alten nicht aufloest ) nur
anschleifen und dann ueberlackieren.
Ich verwende dazu einen Strukturlack Klasse 449 der Firma Spies Hecker mit einem
Haerter fuer Ausseneinsatz, ist bei ordnungsgemaesser Verarbeitung gegen leichte Saeuren
und Laugen langzeitstabil. Bei einer Neulackierung solltest Du auf jeden Fall als
erste Schicht einen Haftgrund auf Saeurebasis nehmen, hatte mal einen von Graesolin auf
Phosphorsaeurebasis, der war Klasse, dann einen Grundierfueller und zum Schluss wieder den
besagten Decklack. Wichtig ist, auf die Ablueftzeiten der einzelnen Produkte zu achten, so
dass ausduenstende Loesemittel der unteren Schichten nicht die Haftung der nachher
aufgebrachten verringern.
Noch genau so wichtig ist, wenn nicht Nass in Nass gearbeitet werden kann, muss immer
angeschliffen werden, da waehrend des Trocknungsprozess sich eine Wachs+Oelschicht auf dem
Lack bildet. Diese treten aus dem Lack aus und schlagen sich auf dessen Oberflaeche nieder
und verhindern so sehr wirkungsvoll eine Haftung.
Es geht um die DIN EN 1089-3. Ich habe befuerchtet, dass mir da noch Tipparbeit
bevorsteht, wenn ich das Thema anschneide. Da habe ich jetzt lieber ein paar Pfennige
investiert und im Netz gewuehlt:
http://yi.com/home/KramerKarl/dive/deutsch/gas_color.htm
bietet die Info in Kurzform, zum Selbstlackieren reicht das aber noch nicht ganz. Genauer,
auch mit den Massen, steht es in Bartmanns Taucherhandbuch, wo auch ich meine
Informationen her habe.
Ein Zitat hier aber doch (Bartmann-Taucherhandbuch-27.Erg.-Lfg.7/98):
>Aus Fachkreisen verlautete, dass die eine oder andere Aenderung noch diskutiert wird.
Mit Druckluftflaschen sollte man deshalb noch warten. Es sei denn, die Lackierung ist
schon in einem so schlechten Zustand, dass eine Neulackierung unumgaenglich ist, dann
waere eine Lackierung nach der neuen Norm sinnvoll. Sie sollte wegen der Einhaltung der
Masse und RAL-Farben von einem Fachbetrieb vorgenommen werden!
Abschluss der Umstellung ist uebrigens nicht "in 10 Jahren" , wie Martin meinte,
sondern der 1.Juli 2006. Ich selbst wuerde es bei Neulackierung schon nach der neuen Norm
machen, dafuer verstosse ich gern mal gegen andere Regeln ;-)
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Letzte Änderung: 11.12.23 |